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BIGs Kaderumbruch: Jenseits der deutschen Mauern

Nachrichten
Okt 20
18 Ansichten 6 Min. Lesezeit

Nach zwei Jahren der Stagnation und schmerzhaften Inkonstanz hat BIG endlich seinen eigenen Kreislauf durchbrochen. Die deutsche Organisation hat entschlossene Schritte unternommen, die ihre Identität neu definieren könnten — sie verlässt den Komfort ihrer nationalen Wurzeln, um echten internationalen Erfolg zu suchen.

Die jüngste Kaderüberarbeitung ist nicht nur eine Reaktion auf schlechte Ergebnisse; sie ist ein klares Zeichen. Indem BIG sich von seiner „German-only“-Philosophie entfernt und zum ersten Mal seit der mantuu-Ära auf Englisch kommuniziert, zeigt das Team, dass es bereit ist, alte Grenzen hinter sich zu lassen.

Zwei Verpflichtungen, eine Richtung

Die Transformation begann mit zwei mutigen Schritten im Oktober 2025 — beide hoben das Potenzial des Teams sofort an.

Am 10. Oktober verpflichtete BIG den belarussischen AWPer Gleb „gr1ks“ Gazin als Ersatz für den schwächelnden Marcel „hyped“ Köhn. Der Unterschied ist deutlich: hyped beendete seine neunteilige Amtszeit mit einem Rating von 0,98, während gr1ks mit einem Wert von 1,14 aus seiner Zeit bei GUN5 kommt. Eine klare Verbesserung — endlich wieder ein selbstbewusster, aggressiver AWP-Spieler bei BIG.

Nur zwei Tage später wurde Lukas „FreeZe“ Hegmann aus BIG Academy befördert, um die Rolle des In-Game-Leaders zu übernehmen. Damit konnte Johannes „tabseN“ Wodarz nach sechs Jahren taktischer Verantwortung wieder das tun, was er am besten kann — fraggen, motivieren und mit Beispiel führen.

Manche Beobachter fragen sich jedoch, ob tabseN zu seiner individuellen Form auf Tier-1-Niveau zurückfinden kann. Wie Anders Blume feststellt:

Ich denke, Tier-1-CS bedeutet heute etwas anderes als damals, als tabseN einer der besten Rifler der Welt war. Aber das heißt nicht, dass er nicht auf einer Map oder in einem Spiel ein unglaubliches Level erreichen könnte. Ich glaube nur nicht, dass man ein Turnier gewinnen kann, indem man erwartet, dass tabseN durchgehend Tier-1-Form zeigt — das scheint 2025 eher unwahrscheinlich.

Seine Worte spiegeln eine größere Wahrheit wider: tabseNs mechanisches Limit mag sich verändert haben, aber sein Einfluss als Anführer und Kulturträger bleibt unersetzlich.

Sprachbarrieren durchbrechen

Vielleicht der symbolträchtigste Wandel von allen: BIG spricht nun Englisch. Mit dem Beitritt von gr1ks hat das Team endgültig die Sprachgrenze überschritten — eine monumentale Entscheidung für eine Organisation, die so lange an ihrer Muttersprache festgehalten hat.

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Doch es geht hier um mehr als Worte. Es geht um eine Mentalität. Mit dem Schritt ins Internationale zeigt BIG, dass es sich nicht länger auf den begrenzten deutschen Talentpool beschränkt. Es ist ein klares Signal an die Szene: BIG will mit den Besten konkurrieren — nicht nur Deutschland vertreten.

Das letzte Mal, als sie diesen Weg gingen — in der Ära von smooya und XANTARES — brachte das Team spürbare Energie und Erfolge. Diesmal wirkt alles überlegter. Weniger Experiment, mehr Evolution.

Struktur und Rollen endlich definiert

BIG kämpfte jahrelang mit unklaren Rollen und überschneidenden Aufgaben. Das aktuelle Line-up wirkt erstmals strukturiert.

FreeZe bringt eine klare taktische Hierarchie: ein junger, strategischer IGL, unterstützt von einem erfahrenen Kern. tabseN kann sich nun auf Performance konzentrieren, JDC und prosus bilden das Rifler-Rückgrat, und gr1ks liefert die AWP-Präsenz, die seit syrsoNs Glanzzeiten gefehlt hat.

Doch nicht alle sind überzeugt, dass diese Formel sofort funktioniert. Analyst Teddcs äußerte sich skeptisch über die Synergie der neuen Rollen:

Wenn ich die letzten Moves von BIG beschreiben müsste, würde ich das Wort ‚schockierend‘ wählen. Krimbo war einer der Grundpfeiler dieses Teams, und obwohl BIG in Tier-2-CS kämpfte, ist er definitiv Tier-1-Material — und das mit gerade mal 23 Jahren. Ihn zu entfernen, hat mich am meisten überrascht.

Er äußerte zudem Zweifel an der Team-Balance:

gr1ks’ kurze Zeit bei Heroic ließ viele Fragen offen. War er nicht bereit, seinen Spielstil anzupassen, oder wurde er in eine falsche Rolle gedrängt? Ich sehe ihn trotzdem als Upgrade gegenüber hyped. Aber mit FreeZe (immer ein proaktiver IGL), tabseN, der Raum braucht, JDC, der sich zuletzt zum Star entwickelt hat, und prosus als einzig passivem Spieler – da ist berechtigte Skepsis angebracht.

Diese Analyse zeigt das altbekannte BIG-Problem: zu viele Spieler, die denselben Raum beanspruchen, und eine unklare offensive Struktur. Nun liegt es an der neuen Führung, daraus ein kohärentes System zu formen.

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Der Zugang zu globalem Talent

Die Verpflichtung von gr1ks bedeutet nicht nur mehr Feuerkraft, sondern auch neue Möglichkeiten. Unter dem alten deutschen Modell wären Spieler wie er unerreichbar gewesen. Mit der englischen Kommunikation öffnen sich BIG jetzt Türen zu europäischen und GUS-Talenten.

Das Timing war ideal. Nach einer umstrittenen Auszeit bei Heroic bewies gr1ks bei GUN5 seinen Hunger und seine Reife. Für BIG ein Glücksgriff — ein Spieler mit etwas zu beweisen und dem Können, es zu tun.

Trotzdem meint Teddcs, BIG hätte noch weiter gehen können:

Nachdem sie beschlossen hatten, international zu werden, hoffte ich, sie würden noch mehr nicht-deutsche Spieler holen.

Ein berechtigter Punkt — BIGs „internationales“ Line-up bleibt zur Hälfte deutsch. Doch vielleicht ist das nur eine Übergangsphase, kein Endzustand.

Erste Lebenszeichen

Intern ist die Stimmung positiv. BIGs Chief Gaming Officer Roman Reinhardt beschrieb die Änderungen als „notwendige Evolution statt weiteren Neuaufbaus“. Seine Offenheit — insbesondere beim riskanten Schritt, Krimbo zu benchen — zeigt neues Selbstbewusstsein in der Organisation.

Die neue Struktur bringt Klarheit: tabseN als Anker und Motivator, FreeZe als Stratege, gr1ks als Feuerkraft, und ein unterstützendes, klar definiertes Team. Logisch, durchdacht und nachhaltig — Worte, die man selten mit früheren BIG-Versionen verband.

Über nationale Grenzen hinaus

Zum ersten Mal seit Jahren erkennt BIG, dass harte Arbeit allein nicht reicht. Das deutsche CS-Ökosystem ist leidenschaftlich, aber zu flach, um konstant Tier-1-Ergebnisse zu liefern.

Mit der englischen Sprache und internationalen Rekrutierung sprengt BIG die geografischen Grenzen. Es geht nicht mehr um nationale Repräsentation, sondern um globale Ambition — vom „besten Team Deutschlands“ hin zu einem der besten Teams der Welt.

Der Weg nach vorn

BIGs jüngster Kaderwechsel ist mehr als nur ein weiteres Kapitel — es ist eine komplette Neuschreibung der Geschichte. Das Team hat aus früheren internationalen Experimenten gelernt und setzt diesmal auf strukturelle, durchdachte Veränderungen statt hektischer Reaktionen.

Herausforderungen wird es geben: Eingewöhnung an englische Kommunikation, Teambuilding, neue Identität. Doch diesmal scheint das Fundament solide. Die Puzzleteile passen zusammen. Die Richtung stimmt.

Ein kalkuliertes Wagnis auf Wachstum

BIGs neues Line-up markiert die bedeutendste Transformation seit der Gründung der Organisation. Indem sie die deutschen Mauern — buchstäblich und sinnbildlich — überwinden, haben sie den Kreislauf der Mittelmäßigkeit durchbrochen.

Es geht nicht darum, die Identität aufzugeben, sondern sie zu erweitern. BIG ist nicht länger nur Deutschlands Team. Es ist ein Team, das endlich global denkt. Zum ersten Mal seit Jahren verändert sich BIG nicht nur — es entwickelt sich weiter.

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