Der Turnierveranstalter Perfect World hat ein ungewöhnliches Qualifikationsformat für die CS Asia Championships 2025 verwendet, das es Top-Teams erlaubt, Valves Einschränkungen für Tier-2-Events zu umgehen — und sie nahezu mühelos über sogenannte „offene“ Qualifier in die Endrunde zu bringen.
Valves Regeln: Wer wird wohin eingeladen?
Seit dem Umstieg auf ein partnerschaftsbasiertes System in CS2 hat Valve die Turnier-Tiers klar getrennt. Tier-1-Events (wie ESL Pro League, BLAST Premier oder Majors) dürfen direkt die bestplatzierten Teams einladen. Im Gegensatz dazu müssen Tier-2-Turniere eine offenere Qualifikationsstruktur verwenden, bei der Teams aus den Top 12 des globalen Rankings keine Direkt-Einladungen erhalten dürfen.
Diese Regel soll weniger bekannten Teams eine faire Chance auf hohe Preisgelder bieten und ein ausgeglichenes Wettbewerbsumfeld schaffen, ohne dass etablierte Top-Teams dominieren, die bereits regelmäßigen Zugang zu Tier-1-Events haben.

Wie Perfect World eine neue Methode erfand, um Top-Teams einzuladen
Die Organisatoren der CS Asia Championships 2025 — der chinesische Turnierveranstalter Perfect World — kündigten offene europäische Qualifikationen für ihr Event an, nutzten dabei jedoch eine sehr ungewöhnliche Setzstruktur. Obwohl das Turnier offiziell als Tier-2-Event gilt (mit LAN-Format und einem Preisgeld von 1 Million US-Dollar), ermöglicht das Qualifikationssystem faktisch, dass Top-Teams die meisten Quali-Phasen überspringen. Im Einzelnen:
- Die 12 höchstplatzierten registrierten Teams überspringen automatisch mehrere Runden der Qualifikation.
- Die Top 4 dieser Teams werden direkt in das Match gesetzt, das über die Teilnahme am LAN-Finale entscheidet.
Diese Struktur erlaubt es Tier-1-Teams wie Vitality, die laut Valves Regeln keine direkte Einladung erhalten dürfen, sich für die offenen Qualifier zu registrieren — und mit minimalem Aufwand das LAN-Finale zu erreichen.
Fazit: Eine Regel-Lücke oder ein cleverer Trick?
Die Situation rund um die CS Asia Championships 2025 zeigt, wie Turnierveranstalter Valves Regeln legal umgehen können — unter Beibehaltung des Anscheins eines „offenen“ Qualifikationssystems, während sie in Wirklichkeit fast direkte Einladungen an Top-Teams vergeben.

Dies schafft einen Präzedenzfall: Andere Veranstalter von Tier-2-Turnieren könnten ähnliche Methoden übernehmen, um das Ansehen ihrer Events zu steigern, mehr Zuschauer und Sponsoren zu gewinnen — und das alles, ohne die Regeln offiziell zu verletzen.
Ob Valve deshalb seine Richtlinien überarbeiten wird, bleibt abzuwarten. Für den Moment hat Perfect World jedoch bewiesen, dass selbst unter strengen Auflagen kreativer Spielraum bleibt.