BLAST Rivals Season 2 schloss das vorletzte große Event vor dem StarLadder Major Budapest 2025 ab – und beantwortete eine zentrale Frage: Wer geht mit maximalem Selbstvertrauen in die Winterphase der Saison, und wer muss dringend seine Form wiederfinden? Das Turnier wurde zu einem perfekten Beispiel für die ständigen Verschiebungen im Kräfteverhältnis von CS2: Einige Teams übertrafen alle Erwartungen, andere enttäuschten deutlich, und manche hinterließen ein gemischtes Bild, obwohl sie eigentlich zu mehr fähig sind.
ÜBERRASCHUNGEN DES TURNIERS
1) FURIA – der Champion-Run, der den „brasilianischen Winter“ festigt
FURIA kam als Favorit – und verließ das Event als absolute Dominatoren. Siege über Vitality (2–1), paiN (2–0), erneut paiN (2–1 in der Gruppe) und schließlich ein souveräner 3–1-Finalsieg gegen Falcons bestätigten ihre Form eindrucksvoll. Zwei Hauptfaktoren:
- molodoy – das Phänomen der Saison
Das kasachische Talent wurde zum Kern des Teams: konstante 1.25–1.35 Ratings, Multikills in Schlüsselmomenten, Ruhe und Reife – all das hebt FURIA auf ein neues Niveau.
- YEKINDAR – der beste Rifler des Turniers
Seine Duelle auf wichtigen Positionen entschieden häufig ganze Runden: Entries, Retakes, aggressive Pushes – der Lette spielt aktuell sein bestes CS der letzten zwei Jahre. FURIA ist klar die Überraschung Nr. 1. Ja, sie waren Favorit – aber niemand erwartete eine derart stabile, souveräne Dominanz.
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2) Falcons – eine Beinahe-Sensation und m0NESYs Mega-Form
Falcons verloren nur ein einziges Match – das Finale – und selbst dort zwangen sie FURIA an ihre Grenzen. Es ist das beste Turnier des Teams seit vielen Monaten.
- m0NESY wurde trotz Finalniederlage MVP des Events
Ein 1.56-Rating im Halbfinale gegen Vitality, mehrere Clutches und nahezu perfekte AWP-Kontrolle. Seine aktuelle Form erinnert an seinen Peak im Jahr 2024.
- kyxsan hat eine echte Top-Tier-Struktur aufgebaut
Falcons wirken zunehmend wie ein Team, das regelmäßig große Finals erreicht: Disziplin, Synergie, klarer Mappool, Stabilität. Wenn sie dieses Tempo halten, sind sie ein legitimer Top-4-Kandidat für das Budapest Major.
3) paiN – stetiger Fortschritt und neu gewonnenes Selbstvertrauen
paiN war eine der größten positiven Überraschungen des Events. Das Team:
- erreichte das Halbfinale,
- forderte FURIA zweimal heraus – in der Gruppe (1–2) und im Halbfinale (0–2),
- zeigte deutliche Entwicklung in Chemie und Firepower.
Es fehlte etwas Erfahrung in kritischen Momenten, aber das Potenzial ist enorm. Besonders biguzera überzeugte mit konstanten Runden unter Druck.
4) Vitality – solides Turnier mit einem Hauch unerfüllten Potenzials
Vitality erreichte das Halbfinale und zeigte starke Maps und gute individuelle Leistungen – aber die 0–2-Niederlage gegen Falcons traf die Ambitionen schwer.
Warum zählt Vitality hier eher zu den „Überraschungen“ als zu den Enttäuschungen?
Weil:
- das Team in jedem Match vor dem Halbfinale hochwertigen CS zeigte,
- ZywOo erneut ein Top-5-Event im Rating 3.0 lieferte,
- die Struktur des Teams stabil wirkte.
Das Halbfinale entspricht den Erwartungen, aber das Falcons-Match deutete klar darauf hin, dass Vitality ungenutzte Reserven hat und seinen Peak womöglich erst beim Major erreichen wird.
SOLIDE RESULTATE
1) Passion UA – der größte Underdog und der unerwartete Faktor
Der Sieg gegen The MongolZ im Auftaktmatch war eine echte Sensation. Auch wenn die Mongolen seit Senzus Abgang schwächeln, mindert das nicht die Bedeutung des Erfolgs der jungen Ukrainer. Was funktionierte:
- Disziplin auf Schlüsselmaps,
- starke Clutches,
- Selbstvertrauen sogar gegen Falcons in der Gruppenphase.
Was scheiterte:
- das Match gegen paiN – kompletter Strukturverlust, fehlende Erfahrung, Instabilität.
Die große Frage: Können Passion UA vor dem Major Stabilität finden? Derzeit wirken sie gefährlich, aber unbeständig.
2) TYLOO – kleine Schritte, große Hoffnungen
Obwohl TYLOO früh ausschied, kann man sie nicht als Enttäuschung bezeichnen. Warum?
Das Team zeigte respektables CS-Niveau:
- 1 Map gegen paiN (1–2),
- 1 Map gegen Vitality (1–2),
- beide Serien waren extrem knapp und hätten beinahe Comebacks ermöglicht.
Hauptstar:
JamYoung – zweitbestes Rating 3.0 des gesamten Turniers. Dies ist das beste Signal für die chinesische Szene seit zwei Jahren. TYLOO könnte zu den größten Überraschungen des Budapest Majors werden.
ENTTÄUSCHUNGEN
1) Spirit – ein Team, das sich selbst verliert
Vor einem Jahr war Spirit ein „garantierter Halbfinalist“. Heute – nur ein Schatten des früheren Lineups. Was ging schief?
- Niederlagen gegen Vitality und Falcons – direkte Konkurrenten,
- einziger Sieg gegen die angeschlagenen MongolZ,
- fehlende Energie und kaum individuelle Highlights.
Platz 5–6 sieht auf dem Papier akzeptabel aus – doch die inhaltliche Leistung war ein klarer Misserfolg. Spirit wirkt, als stehe ihnen eine lange Phase der Stagnation bevor.
2) The MongolZ – ein Absturz von der Spitze, der nicht mehr zu ignorieren ist
Noch vor Kurzem war The MongolZ die Nr. 1 der Welt und der gefährlichste Underdog überhaupt. Heute – ein Team, das regelmäßig früh ausscheidet. Hauptprobleme:
- Senzus Abgang traf das Team extrem hart,
- controlez spielt gut, aber kann die Superstar-Rolle nicht ausfüllen,
- die Struktur ist zerbrochen, die Disziplin gesunken.
Niederlagen von 0–2 gegen Passion UA und Spirit sind ein deutlicher Alarmruf. Wenn das Team kein Reset vor dem Major schafft, könnte Budapest sehr kurz und sehr schmerzhaft werden.
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Was dieses Turnier wirklich gezeigt hat
- BLAST Rivals Season 2 bestätigte, dass die globale CS2-Szene in ihre instabilste Phase des Jahres eintritt:
- FURIA und Falcons gehen als zwei der gefährlichsten Teams der Saison ins Major.
- paiN und Vitality behalten positiven Schwung – jeder auf seine Weise.
- Passion UA und TYLOO leben nach dem Prinzip: niedrige Erwartungen – hoher Output.
- Spirit und The MongolZ brauchen dringend Veränderungen – sonst droht in Budapest ein Fiasko.
