Die amerikanische Esport-Organisation Wildcard hat das Ende ihrer Partnerschaft mit Streamerin und Geschäftsfrau Kaitlyn „Amouranth“ Siragusa bestätigt. Das Unternehmen hat ihre Anteile zurückgekauft, womit Amouranth nicht länger Mitinhaberin ist.
Offizielles Wildcard-Statement
Auf Twitter/X bedankte sich Wildcard bei Amouranth für ihr Engagement und beschrieb den Deal als erfolgreiche Investition für beide Seiten.
Wildcard would like to thank Kaitlyn "Amouranth" Siragusa for her time within the organization. We are proud we were able to make this a profitable investment for her as Wildcard repurchases back her shares in the company. We wish her and her team the best moving forward.… pic.twitter.com/XfpGcMNI4J
— Wildcard (@Wildcard_GG) October 3, 2025
Die Organisation betonte, dass sie in den vergangenen zwei Jahren profitabel geblieben ist und weiterhin als eine der am schnellsten wachsenden Esport-Marken in Nordamerika gilt. Für 2026 plant Wildcard die Expansion in neue Spiele, die Erschließung zusätzlicher Einnahmequellen und die Stärkung ihrer Wettbewerbspräsenz.
Warum kam es dazu?
Obwohl Wildcard den Schritt als unkomplizierten Rückkauf darstellte, kursierten bereits seit Monaten Gerüchte, dass sich die Organisation von Amouranth trennen wolle. Telegram-Communities berichteten, dass sie seit Januar keinen einzigen Beitrag mehr zu Wildcard veröffentlicht habe. Einige spekulierten, ihre kontroversen Online-Äußerungen und das fehlende Engagement im kompetitiven Esport hätten die Partnerschaft schwer haltbar gemacht.
Auch Insider wiesen auf eine wachsende Diskrepanz hin: Während Amouranth Wildcard mehr Sichtbarkeit verschaffte, gab sie oft zu, nicht besonders in Counter-Strike involviert zu sein. In einer jüngsten Zusammenarbeit mit Streamer ohnePixel erklärte sie, dass sie das Spiel kaum spiele, nie Cases öffne und Wildcard eher als Fan denn als aktive Teilnehmerin verfolge. Für sie habe die Investition eher nach Markenunterstützung als nach einer durchdachten Geschäftsstrategie ausgesehen.
Wer ist Amouranth und welche Rolle hatte sie bei Wildcard?
Amouranth stieg 2022 bei Wildcard ein, indem sie einen bedeutenden Eigentumsanteil erwarb. Ihr Einstieg galt als eines der aufsehenerregendsten Beispiele für eine Streamerin, die in den Esport investiert. Weltweit bekannt durch ihre riesige Fangemeinde und zahlreiche Geschäftsaktivitäten abseits des Streamings, brachte sie mediale Aufmerksamkeit, wie sie nur wenige Investoren erzeugen können.
Ihre Präsenz half Wildcard dabei, neue Zuschauer und Sponsoren zu gewinnen und das Markenprofil zu stärken. Für viele Fans wurde Amouranth zum öffentlichen Gesicht der Organisation, auch wenn sie nicht direkt in Team- oder Wettbewerbsentscheidungen involviert war.

Reaktionen der Community
Die Nachricht spaltete die Esport-Community.
Unterstützende Stimmen:
- „YESSSS Bro, was für ein Move von Wildcard. Jetzt behandelt eure Spieler gut, ich will für diese Orga mitfiebern.“
- „Endlich.“
Kritische Stimmen:
- „Sie war das Einzige, was eurer Aura-losen Orga noch blieb. Kann’s kaum erwarten, dass ihr jetzt nicht mal mehr das Major erreicht.“
- „Es ist vorbei für Wildcard.“
- „Aura verloren.“
Einige Fans reagierten mit dramatischen Ausrufen wie „NOOOOOOOOOOOOOOOOOO“ und argumentierten, dass Amouranths Abgang Wildcard seiner einzigartigen Identität beraubt habe. In Telegram-Diskussionen hieß es nüchtern: „Wildcard hat Amouranth rausgeworfen — sie ist keine Anteilseignerin mehr.“
Wie geht es für Wildcard weiter?
Für Wildcard markiert der Rückkauf sowohl das Ende einer mediengetriebenen Ära als auch den Beginn einer neuen Herausforderung. Die Organisation muss nun beweisen, dass sie auch ohne prominente Celebrity-Investoren wachsen kann.
Wildcard bleibt weiterhin in CS2, Rainbow Six und anderen Titeln aktiv. Der Fokus dürfte nun stärker auf Leistung, Roster-Stabilität und nachhaltige Einnahmen liegen. Doch ohne Amouranths riesige Reichweite könnte es schwieriger werden, die Markenpräsenz aufrechtzuerhalten.
Wie geht es für Amouranth weiter?
Für Amouranth wirkt der Ausstieg wie ein strategischer Abschluss ihres Esport-Kapitels. Sie erzielte Gewinn aus ihrer Investition und betonte, dass sie Wildcard weiterhin als Fan unterstützen werde. Abseits des Esports baut sie ihr Geschäftsimperium in den Bereichen Entertainment, Online-Content und Immobilien weiter aus.
Fazit
Die Zusammenarbeit zwischen Amouranth und Wildcard dauerte etwas mehr als zwei Jahre. Sie stellte einen seltenen Fall dar, in dem eine prominente Streamerin als Mitbesitzerin in den Esport einstieg, was Debatten über die Rolle von Celebrity-Investoren im kompetitiven Gaming auslöste. Nun steht Wildcard vor einer entscheidenden Bewährungsprobe: Entweder festigt die Organisation ihren Ruf als eines der vielversprechendsten Esport-Teams Nordamerikas – oder die Kritiker, die bereits ihren Niedergang vorhersagen, werden Recht behalten.