Counter-Strike war schon immer ein Spiel, in dem technische Nuancen über alles entscheiden. Die richtige Mischung aus Einstellungen, stabile FPS und das Fehlen von Lags können den Sieger bestimmen, noch bevor das erste Duell beginnt. Deshalb hat eine neue Entdeckung in CS2 die Community erschüttert: Tests zeigen, dass Fullscreen Windowed (FSW, randlos) konstant bessere FPS und eine flüssigere Performance liefert als das klassische Fullscreen (FS). Dieses paradoxe Ergebnis überraschte selbst erfahrene Spieler – schließlich galt Fullscreen historisch immer als der „saubere“ Modus, um Latenz zu minimieren.
Was die Tests zeigen
Enthusiast Denis Labuda führte eine Reihe von Benchmarks auf der Dust2-Benchmark-Map mit verschiedenen Presets, Auflösungen und Anti-Aliasing-Optionen durch. Setup: Ryzen 7 7800X3D + RTX 5070 Ti, Windows 11.
1600×1024
- FSW (Medium): ~698 FPS im Schnitt
- FS (Medium): ~545 FPS im Schnitt
- FPS-Drops im FS gingen bis auf ~200 herunter, während sie in FSW über 340 blieben.
1920×1080
- FSW (Medium): 657 FPS
- FS (Medium): 532 FPS
- Mit Anti-Aliasing:
- 4x MSAA FSW: 669 FPS
- 4x MSAA FS: 534 FPS
- 8x MSAA FSW: 603 FPS
- 8x MSAA FS: 513 FPS
1280×960 (ein beliebtes 4:3-Format bei Profispielern)
- FSW (Medium): 771 FPS
- FS (Medium): 592 FPS
- FSW (Very High): 537 FPS
- FS (Very High): 496 FPS
Der allgemeine Trend ist klar: FSW liefert 10–30 % mehr FPS und bessere Frametime-Stabilität.
Reaktionen der Community
Auf Twitter entbrannte eine hitzige Diskussion:
- Marson gab zu, dass die Ergebnisse verwirrend aussehen: „Im Grunde also FS > FSW > Windowed?“
- C$K kaED fragte: „Willst du damit sagen, randlos ist besser?“ Denis bestätigte, dass es um Fullscreen Windowed geht.
- fREQUENCYCS schrieb, er habe bisher keinen Unterschied bemerkt, wolle aber erneut testen – möglicherweise hänge der Effekt vom System ab.
Auch technische Erklärungen tauchten auf:
- taher bemerkte, dass Windows in FSW einen Kompositor verwendet, während FS die Frames eigentlich direkt in den Display-Buffer schicken sollte. Theoretisch sollte Fullscreen also im Vorteil sein – doch CS2 funktioniert genau umgekehrt.
- Jack betonte, dass er in FSW immer Input-Lag spürt, selbst bei +100 FPS Unterschied. Für Profis könnte dieser Faktor schwerer wiegen als jeglicher FPS-Gewinn.
Warum passiert das?
- Source 2 ist noch unausgereift. CS2 leidet weiterhin unter Optimierungsproblemen, und möglicherweise arbeitet FSW zufällig effizienter mit der Engine.
- Windows 11 und GPU-Scheduling. Moderne Scheduling-Algorithmen könnten Ressourcen in FSW besser zuteilen, während FS direkt mit dem Treiber interagiert und dadurch weniger effizient ist.
- NVIDIA-/AMD-Treiber. Es könnte sein, dass FSW derzeit besser optimiert ist. Das ist nicht das erste Mal, dass randlos in modernen Spielen stabiler läuft.
Was bedeutet das für Spieler?
- Casual-Spieler. Wer mehr FPS und flüssigeres Gameplay möchte, sollte FSW ausprobieren. In den meisten Szenarien wird der Unterschied spürbar sein.
- E-Sport-Profis. Hier ist die Entscheidung schwieriger. Selbst +100 FPS gleichen spürbaren Input-Lag nicht aus. Deshalb werden die meisten Profis wohl weiterhin bei Fullscreen bleiben, bis Valve das Problem löst.
- Valve. Das ist ein ernstes Signal: Die grundlegende Logik der Anzeigemodi ist kaputt. Wenn Fullscreen in CS2 wirklich schlechter läuft als randlos, ist das ein Problem, das behoben werden muss.
Fazit
Die Tests von Denis Labuda sind zum Ausgangspunkt einer Diskussion geworden, die jahrzehntealte Counter-Strike-Standards verändern könnte. Fullscreen Windowed wirkt unerwartet wie die bessere Option für die meisten Nutzer, doch die Input-Lag-Problematik hält die Profiszene zurück.
Wir glauben, dass Valve in den kommenden Monaten entweder Fullscreen optimieren oder offiziell erklären muss, warum FSW besser läuft. Denn wenn das kein Bug, sondern ein Feature der Windows- + Source-2-Architektur ist, könnte eine neue Ära beginnen: Performance-Jäger müssen nicht länger automatisch Fullscreen wählen.