Die Counter-Strike 2-Szene befindet sich im Zentrum eines der lautesten Skandale der letzten Jahre. Der jordanische Spieler Mohammad „BOROS“ Malhas, eines der größten Talente aus der MENA-Region, erklärte öffentlich, dass ihm während seines Aufenthalts in China angeboten wurde, an einem manipulierten Spiel (322) teilzunehmen. Nach seinen Angaben waren der bekannte chinesische Spieler Somebody und dessen Freunde die Initiatoren.
Direkte Aussage von BOROS
Am 4. September veröffentlichte BOROS einen aufsehenerregenden Tweet, der sofort eine Welle von Reaktionen in der Community auslöste.
Hey everyone,when i was in china @somebodycs he was playing in rare atom in the time he and his friends asked me to match fix and i refused and this people need to getbanned from esports thanks for @jijiehaocs2 for getting me out from this people in the time thanks for china fans
— BOROSCS (@boroscs) September 4, 2025
Der Spieler betonte, dass er kategorisch abgelehnt habe, an jeglicher Art von Abmachung teilzunehmen. Außerdem dankte er dem chinesischen Manager JijiehaoCS2 für dessen Unterstützung und Hilfe, die Situation zu vermeiden.
Die Rolle von Somebody und seinem Umfeld
Im Zentrum des Skandals steht nicht nur Somebody selbst, sondern auch sein Cousin Frankie. Laut zahlreichen Berichten aus der chinesischen Szene ist oder war er der Anführer einer Matchfixing-Gruppe, die mit Vereinen wie ATOX und Wings Up in Verbindung gebracht wird.
Der bekannte Analyst und Kommentator Jordan „Elfishguy“ Mays bestätigte diese Informationen in den sozialen Medien. Er erklärte, dass Somebody gemeinsam mit Frankie an BOROS herangetreten sei, um ihm eine Teilnahme an Spielmanipulationen anzubieten, und dass dieses „System“ als eines der einflussreichsten in der Region gelte. Gleichzeitig betonte Mays, dass TyLoo und Lynn Vision mit solchen Aktivitäten nicht in Verbindung stünden.
Andere Quellen berichten, dass die Begegnung in einem chinesischen Nachtclub stattgefunden habe, wo BOROS nach Alkoholkonsum direkt aufgefordert wurde, ein Spiel absichtlich zu verlieren. Der Jordanier lehnte entschieden ab.
Die Geschichte wurde erstmals während eines Streams des chinesischen Content Creators ShukeBai öffentlich, in dem BOROS den Vorfall persönlich schilderte. Bemerkenswert ist, dass ShukeBai während der Übertragung selbst gesperrt wurde, was den Skandal nur weiter anheizte und zusätzliche Fragen über die Reichweite des „Systems“ innerhalb der lokalen Szene aufwarf.
Some troubling rumours coming through from the Chinese community tonight, allegedly Somebody (the player) may be implicated in some kind of match fixing.
Still trying to work through the details but from what I can gather.
Apparently someone called Frankie (Somebody's cousin)… pic.twitter.com/iUOwDdSLhF
— Jordan Mays (@Elfishguy) September 4, 2025
Wer ist Somebody?
Somebody ist ein bekannter ehemaliger chinesischer Profispieler, der TyLoo und Rare Atom vertreten hat und lange Zeit als das Gesicht von Counter-Strike in China galt. Sein aggressiver Spielstil und seine Ausstrahlung machten ihn zu einem der bekanntesten Spieler der Region.
In den letzten Jahren wurde sein Name jedoch zunehmend im Zusammenhang mit Skandalen und dem Verdacht auf Spielmanipulationen genannt. Nun tauchen zum ersten Mal direkte öffentliche Anschuldigungen eines Spielers internationalen Formats auf.
Reaktionen der Community
Der Skandal explodierte sofort in den sozialen Medien und spaltete Fans und Experten in mehrere Lager.
- Einige Nutzer forderten, dass Valve und Turnierveranstalter eine sofortige Untersuchung einleiten und eine lebenslange Sperre gegen Somebody und dessen Umfeld verhängen.
- Andere fragten hingegen: „Gibt es Beweise?“ und zweifelten die Glaubwürdigkeit der Anschuldigungen an.
- Es tauchten auch harte Kommentare über die „chinesische Mafia“ auf, wobei einige Fans behaupteten, diese habe den E-Sport in der Region schon lange beeinflusst: „Du hättest nicht ablehnen sollen. Die CN-Mafia ist kein Scherz.“
- Andere verspotteten die Situation und nannten BOROS die „einzige Hoffnung des chinesischen CS“.
- Besonders populär wurde ein sarkastischer Tweet: „Armut kann mich nicht bewegen, Macht kann mich nicht beugen! Boros lehnt Matchfixing ab und liefert Beweise.“
So wurde die Social-Media-Landschaft gleichzeitig mit Unterstützung für die prinzipientreue Haltung des Jordaners, Skepsis an der Wahrheit der Geschichte und einer Welle aus Memes und Satire geflutet. Tatsächlich hat sich die Situation längst nicht nur zu einem internen chinesischen Skandal, sondern auch zu einer globalen Diskussion über Integrität in CS2 entwickelt.
Konsequenzen für chinesisches CS2

Die chinesische Szene sah sich wiederholt dem Verdacht von 322 ausgesetzt. Vereine wie ATOX gerieten häufig unter Verdacht, und der Begriff „322“ selbst ist zu einem Symbol des Misstrauens gegenüber Spielen aus der Region geworden.
Der Skandal um Somebody könnte führen zu:
- Sanktionen gegen bestimmte Personen und Vereine,
- strengeren Kontrollen chinesischer Teams,
- sowie einer neuen Welle des Misstrauens seitens der internationalen Community.
Wie geht es weiter?
Bislang haben sich Valve und die Turnierveranstalter mit Kommentaren zurückgehalten. Das Ausmaß des Aufruhrs deutet jedoch darauf hin, dass die Geschichte nicht ohne Konsequenzen bleiben wird. Sollten sich die Fakten bestätigen, riskieren Somebody und seine Mitstreiter eine lebenslange Sperre im E-Sport.
Dieser Fall könnte auch zum Auslöser für eine umfassendere Untersuchung der Praxis des Matchfixings in China werden – sowie zur Schaffung neuer Mechanismen, um die Wettbewerbsintegrität weltweit sicherzustellen.