Nach einer deutlichen Niederlage gegen Fnatic und einem starken Comeback-Sieg gegen FlyQuest setzte sich Filip „Graviti“ Branković von 3DMAX beim StarLadder Budapest Major 2025 zu einem exklusiven Interview mit uns zusammen. Er erklärte, was auf der CT-Seite nicht funktioniert hat, schilderte die Schwierigkeiten des Teams und dessen schnelle Rückkehr in die Spur, sprach über die Map-Wahl von Inferno und erzählte von seinem Führungsstil, Burnout und der Vorbereitung auf das Major.
Was hat im Match gegen Fnatic nicht funktioniert?
Wir haben zu viele individuelle Fehler gemacht, und das Spiel ist sehr schnell an uns vorbeigelaufen. Wir haben sie nicht gekillt, als wir sie hätten killen müssen. Und um ehrlich zu sein: Sie waren nicht schlecht.
Sie haben wirklich gut gegen uns gespielt, also denke ich, sie waren einfach das bessere Team.
Eure T-Seite war gut, aber die CT-Setups haben nicht funktioniert. Was genau ist auf der Verteidigerseite schiefgelaufen?
Ich weiß es nicht genau. Wir müssen noch darüber sprechen. Vielleicht haben wir zu aggressiv gespielt, wo wir eher Standard hätten spielen sollen, und zu passiv, wo wir aggressiver sein sollten.
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Wir haben es selbst noch nicht komplett verstanden. Wir werden daran arbeiten — es ist schon das zweite Mal, dass wir dieses Problem haben. Wir müssen das gemeinsam als Team besprechen.
Vorhin habt ihr gegen Fnatic verloren, aber danach FlyQuest überrollt. Was hat sich in so kurzer Zeit verändert?
Um ehrlich zu sein: nichts. Wir waren einfach besser. Wir haben sie gekillt, als es nötig war, und sie waren nicht so gut – anders als Fnatic.
Hat es dich überrascht, dass beide Teams Inferno akzeptiert haben, eure neue starke Map?
Nein, das hat mich nicht überrascht, weil Inferno auch eine gute Map für FlyQuest und Fnatic ist. Wir haben in Praccs gegen sie gespielt — sie haben uns sogar geschlagen — also ist das vielleicht der Grund, warum sie sie gewählt haben. Aber ehrlich gesagt war ich nicht überrascht. Wir waren vorbereitet.
In den letzten drei Monaten hatten alle eure Spieler sehr ähnliche Ratings — so um die 1,01–1,02. Wer hat deiner Meinung nach am meisten zugelegt?
Ich denke, derjenige, der am meisten zugelegt hat, ist exercise.
Aber ich glaube, er kann noch besser werden, als er jetzt ist. Gebt ihm noch ein bisschen Zeit, und er wird sich noch weiter steigern.
Wie schafft ihr es, nach einer Niederlage im ersten Match des Tages mental so schnell zu resetten?
Wir versuchen einfach, normal zu bleiben. Wenn du nach nur einer Niederlage am Boden zerstört bist — es ist ein Major. Du kannst wegen eines einzigen Spiels nicht tilten. Du musst dich auf dich selbst konzentrieren. Natürlich waren wir wütend, aber nicht komplett tilted. Wir wussten, dass wir heute noch ein weiteres Match spielen müssen.
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Wie würdest du deinen IGL-Stil beschreiben?
Ich weiß nicht. Ich bin jung, also vielleicht etwas aggressiv. Ich spiele viel FACEIT, also ja — vielleicht ein bisschen aggressiv. Ich respektiere die Gegner nicht.
Es gibt Gerüchte, dass BO1 beim nächsten Major abgeschafft werden könnten. Gute oder schlechte Idee?
Ich weiß es nicht. BO1 gehören zum Major dazu. Natürlich ist es riskant, aber es macht auch Spaß, weil du deine Gegner überraschen kannst — so wie wir es 2024 beim RMR in Shanghai gemacht haben. Ohne BO1 wäre das nicht möglich gewesen. Also hat es definitiv eine gute Seite.
Vor dem Major hattet ihr eure letzten fünf Matches verloren. Was habt ihr korrigiert, bevor ihr nach Budapest gekommen seid?
Zuerst haben wir uns ausgeruht, denn wir waren wirklich müde. Wir haben viel von zuhause aus gearbeitet und uns intensiv auf dieses Major vorbereitet. Wir haben unsere Maps verbessert, neue Strats hinzugefügt, neue Tricks, neue Smokes, die wir vorher nie gezeigt hatten. Das ist alles.
Wie seid ihr mit dem Burnout nach den letzten beiden Events umgegangen?
Es war hart. Ich glaube, wir waren tatsächlich im Burnout, um ehrlich zu sein. Was wir gemacht haben — dreimal nach China zu fliegen und dann nach Europa — das war einfach unmöglich durchzuhalten. Wir konnten damit nicht Schritt halten. In Bukarest und Chengdu haben wir versagt, weil es einfach zu viel war. Also haben wir uns richtig ausgeruht, von zuhause aus gearbeitet, die Familie gesehen — und das hat uns geholfen.
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